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UFO

Im Rahmen meiner Recherche zum Thema Kunststoff habe ich alltägliche Plastikgegenstände untersucht, die routinemäßig entsorgt werden – nicht, weil sie unbrauchbar sind, sondern oft ohne nachvollziehbaren Grund. Viele dieser Objekte sind strukturell intakt, funktionstüchtig und weisen nur minimale Gebrauchsspuren auf. In den meisten Fällen könnten sie ihre Funktion noch viele Jahre erfüllen.
Eines dieser Objekte ist der Rauchmelder.

Das Projekt UFO setzt sich für Reparierbarkeit und die Langlebigkeit von Alltagsprodukten ein. Laut deutschem Gesetz müssen Rauchmelder alle zehn Jahre vollständig ausgetauscht werden – unabhängig von ihrem physischen Zustand. Diese Regelung, die der Sicherheit dienen soll, führt dazu, dass jährlich Millionen funktionsfähiger Kunststoffgehäuse entsorgt werden, nur weil die interne Elektronik das Ende ihrer zertifizierten Lebensdauer erreicht hat.

UFO schlägt eine nachhaltigere Alternative vor: die Trennung von Außengehäuse und funktionalem Kern. Anstatt die gesamte Einheit zu ersetzen, sollen künftig nur die elektronischen Komponenten ausgetauscht werden.

Prozess

Das Projekt entstand im Rahmen eines Semesterentwurfs zum Thema Kunststoff. In meiner Recherche habe ich gezielt nach Objekten gesucht, die – obwohl noch voll funktionsfähig – nach einer gewissen Zeit entsorgt werden. Im Fall des Rauchmelders ist dieser Wegwurf sogar gesetzlich vorgeschrieben.
Es wirkt paradox, dass der Staat damit die Verschwendung von Millionen Kunststoffgehäusen regelrecht verordnet. Meine Idee war daher, mit diesem Gesetz zu arbeiten – also die Pflicht zum Austausch alle zehn Jahre anzuerkennen, sie aber gestalterisch auf nachhaltige Weise zu hinterfragen.
Im Prozess habe ich mehrere handelsübliche Rauchmelder auseinandergebaut. Dabei stellte sich heraus, dass die meisten Modelle verklebt sind und sich nur durch Zerstörung öffnen lassen. Diese Art der Verbindung macht Reparaturen nahezu unmöglich und wirtschaftlich uninteressant. Aus diesem Grund war es mir wichtig, auf Klebeverbindungen zu verzichten und stattdessen ausschließlich mit mechanischen Verbindungen zu arbeiten.

Motivation

Einen Rauchmelder umzugestalten war für mich eine echte Herausforderung. Zum einen ging es darum, gewohnte Prozesse unseres Alltags zu hinterfragen. Ein Rauchmelder ist ein Objekt, das jederzeit zuverlässig funktionieren muss – ihn zu verändern, ohne dabei die Sicherheit zu beeinträchtigen, war anspruchsvoll. Zum anderen stellte sich die Frage der Gestaltung: Wie kann man bewusst gegen typische Objekt-Typologien arbeiten und dabei einen eigenen gestalterischen Weg finden?
Dieses Projekt gibt mir die Möglichkeit, ein alltägliches Produkt – das in nahezu jedem Haushalt zu finden ist – ein Stück weit nachhaltiger zu gestalten.

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Emily Lechaux
Produktdesign
Universität der Künste Berlin
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Projektbilder

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