VDID Codex
Der VDID Codex.
Leitbild und ethische Werte des Berufsstandes.
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01. Wirkungen gestalten
Die Gestaltung der körperhaften Form bildet den Kompetenzkern der Industriedesigner:innen. Sie begreifen das Objekt als ein interagierendes Element innerhalb von technischen, sozialen, kulturellen, ökologischen und ökonomischen Prozessen. Industriedesign ist bewusste Gestaltung von Wirkungen, die mit dem Objekt erzielt werden.
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02. Für Menschen
Industriedesigner:innen haben den Menschen im Blick. Auch bei der Berücksichtigung vieler anderer Erfordernisse erfüllt das gute Produktdesign immer auch die funktionalen, psychologischen und soziokulturellen Bedürfnisse der Menschen.
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03. Versprechen realisieren
Industriedesigner:innen verpflichten sich zur Integrität ihrer Gestaltung. Die Produkte sind effektiv, sie erfüllen ihre Aufgaben und lösen das Qualitätsversprechen ein, das ihr Design verspricht.
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04. Bewusstsein für Belastungsgrenzen
Industriedesigner:innen gestalten für die Serienherstellung – in oft großen Stückzahlen – und tragen ihren Teil zur Produktvielfalt bei, die typisch für Industriegesellschaften ist. Der Berufsstand und jedes seiner Mitglieder muss dafür Sorge tragen, dass positive Vielfalt nicht in destruktive Reizüberflutung umschlägt, die das Individuum überfordert, es in seiner Leistungsfähigkeit beeinträchtigt und damit die Entwicklung der Gesellschaft negativ beeinflusst.
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05. Horizont erweitern
Industriedesigner:innen sind als Kreative der Innovation verpflichtet und offen für Veränderungen. Sie bilden sich in den für ihre Profession relevanten Gebieten fort, informieren sich kontinuierlich über das aktuell Machbare und blicken interessiert über Fachgrenzen hinaus.
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06. Engagiert kooperieren
Industriedesigner:innen sind interdisziplinär orientiert. Sie arbeiten aufgeschlossen und motiviert mit anderen Professionen zusammen. Der Erfolg des Produkts entsteht aus der Kompetenz aller Mitwirkenden und der Qualität ihrer Zusammenarbeit mit den Kreativen.
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07. Angemessen und fair
Industriedesigner:innen begegnen ihren Kund:innen, Partner:innen, Mitarbeiter:innen und Kolleg:innen mit Respekt. Auch in Wettbewerbssituationen folgen sie den Geboten der Angemessenheit und der Fairness.
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08. Verantwortungsbewusst und loyal
Industriedesigner:innen wissen um den Einfluss, den ihre Leistung auf den Erfolg von Unternehmen hat. Sie handeln loyal im Bewusstsein ihrer persönlichen Mitverantwortung für das wirtschaftliche Wohlergehen ihrer Auftraggeber:innen und deren Mitarbeiter:innen.
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09. Für Toleranz und Vielfalt
Industriedesigner:innen begrüßen die weltweite kulturelle Vielfalt. Das offene, tolerante Nebeneinander von kultureller Tradition und Moderne erachten sie als eine Voraussetzung für eine werteorientierte, menschliche und friedvolle Gesellschaft.
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10. Nachhaltig unterstützen
Industriedesigner:innen erkennen ihre Mitverantwortung für die Entwicklung von Menschheit und Natur. Sie verpflichten sich dem Dreiklang ökologischer, ökonomischer und sozialer Nachhaltigkeit.
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11. Berufsständische Kultur
Industriedesigner:innen stehen vor Herausforderungen, die sie am besten gemeinschaftlich im Berufsstand bestehen können. In ihm verständigen sich Design-Unternehmer:innen und -Angestellte, Design-Lehrer:innen und -Student:innen über ihre Verantwortung und die Weiterentwicklung der Profession – im offenen Diskurs, engagiert und ohne soziale Hierarchie. Gemeinsam verfügen allein sie über die Definitionskompetenz für die fachlichen Inhalte des Industriedesigns.
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12. Das Bekenntnis
Das Bekenntnis zu diesen Prinzipien des Handelns von Industriedesigner:innen schließt ein, für ihre Akzeptanz unter Kolleg:innen, in der Wirtschaft, in der Politik und in der Öffentlichkeit zu werben. Dazu gehört auch, sich Konflikten zu stellen, die mit dem Eintreten für die Ethik des Industriedesigns verbunden sind.
Motivation zum Codex
Industriedesigner/innen schaffen Produkte, die den Geboten der Wertigkeit, Präzision, Nachhaltigkeit, Benutzerfreundlichkeit und Sicherheit gerecht werden müssen und handeln somit im gesellschaftlichen Auftrag. Worin die Inhalte und Zielvorgaben dieses Auftrags bestehen sollten, hat der VDID 2012 in einem Codex zusammengefasst, der sich der berufsspezifischen Verantwortung stellt und ethische Richtlinien formuliert. Die Leitwerte für verantwortungsvolles Gestalten dienen dabei der Orientierung von Industriedesigner/innen und deren Auftraggebern. Sie richten sich an Institutionen, Ausbildungsstätten, Wirtschaft und Politik. Im Fokus steht dabei die Frage, wie Industriedesign künftig noch sinnvoller und zielführender eingesetzt werden kann.
Der VDID Codex der Industriedesigner. Leitbild und ethische Werte des Berufsstandes fasst 12 Leitmotive zusammen und benennt 10 Brennpunkte, als Herausforderung für die Zukunft.
Der VDID Codex erörtert die bedeutenden gesellschaftliche Herausforderungen, an deren Lösung Industriedesigner/innen einen maßgeblichen Teil beitragen. Er formuliert die berufsspezifischen ethischen Werte, die sie für sich als verbindlich ansehen.
Der VDID Codex umreißt die Qualitätskriterien, bezogen sowohl auf die Entwicklungsprozesse als auch auf deren Ergebnisse.
Der VDID Codex liefert Orientierung zur Verantwortung und zu Verhaltensweisen im beruflichen Alltag.
Der absehbare Wandel des Berufsbildes, der sich allmählich aber stetig vollzieht, wird erläutert und nachvollziehbar gemacht, soweit dies im Vorgriff auf die Zukunft möglich ist.
Die erste Auflage des gedruckten VDID Codex ist vergriffen - die 2. Auflage des Verlages avedition kann in der VDID Geschäftsstelle bestellt werden (Schutzgebühr 19,- Euro und für Mitglieder 15,- Euro plus Versandkosten). Die PDF Version des VDID Codex steht im Anhang kostenlos zum Download zur Verfügung.
Ein Nachdruck des Codex ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung des VDID gestattet. Auszüge des Codex oder Zitate bitte nur mit Quellenangabe.
Bestellung bei der VDID Geschäftsstelle.
VDID Codex als Download
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VDID Codex (english) (347 KB)
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VDID Codex (deutsch) (334 KB)
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Unabhängig vom breiten Leistungsspektrum für seine Mitglieder, bietet der VDID eine Plattform für den berufsspezifischen Austausch mit kompetenten Kolleginnen und Kollegen. Die Kontakte und die Zusammenarbeit mit Ministerien der Wirtschaft und der Kultur sowie Design-Kooperationen auf regionaler und überregionaler Ebene sind wichtige Stützen des Verbandes.
Nahezu 400 IndustriedesignerInnen haben sich für eine Mitgliedschaft im VDID entschlossen. Und das hat gute Gründe. Werde auch Du Teil unseres Netzwerks!
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