zurück
Veranstaltungs-Empfehlung Kongress

Creating Community – 3rd German Design Debate

Teilen
  • 22.06.2023
  • 17 - 19:30 h
  • Frankfurt am Main

70 Jahre Rat für Formgebung - 70 Jahre Designkultur

Frankfurt. Der große Raum der Paulskirche war aufgeheizt, die Stimmung war angenehm ruhig, als der Rat für Formgebung am 22. Juni 2023 seinen 70. Geburtstag feierte.

Der Präsident des Rates, Mike Richter, stellte in einem großen Bogen die Vorgeschichte des Rates und die Motive seiner Gründung dar. Schon im 19. Jahrhundert galten deutsche Produkte als oft mangelhaft. "Made in Germany" war nicht nur Warnung vor dem Feind, sondern zunächst Hinweis auf mangelnde Qualität von Produkten. Diese Kritik hielt sich bis in die 1950er, in der eine Ausstellung in New York mäßige deutsche Waren zu teuren Preisen zeigt, was die Presse dort verspottete.

Durch diese Umstände sah sich der Deutsche Bundestag gezwungen, etwas Grundlegendes zur Verbesserung der Attraktivität deutscher Exportprodukte zu tun. Er gründete 1953 den Rat für Formgebung mit dem ausdrücklichen Auftrag, die deutsche Wirtschaft im Design als ein Wirtschafts- und Kulturfaktor zu unterstützen. Nach eigener Darstellung erfüllt er diese Aufgabe seitdem mittels Ausstellungen, Wettbewerben, Konferenzen, Publikationen und strategischen Beratungen.

Die als "Deutsche Design Debatte" bezeichnete Veranstaltung war eine Reihung von (Frontal-) Vorträgen zu verschiedenen Themen. Lutz Dietzold (Geschäftsführer) erwähnte dann sogar selbst den unpassenden Titel und kündigte Änderung an. Die Reden wurden meist auf Englisch gehalten, es gab Kopfhörer, über die eine Simultanübersetzung zu hören war.

Arbeit und Wirkung des Rates auf die Branche wurde freilich an diesem Tag nicht diskutiert oder gar hinterfragt. Die Form einer Stiftung lässt ohnehin kaum Rechenschaft und Kontrolle zu. Mitglieder des Stiftungsrates, darunter der VDID, hatten mehrfach ohne Resonanz nach wirtschaftlichen Kennzahlen gefragt.

Die Vorträge an diesem Abend befassten sich mit verschiedenen Themen wie beispielsweise der Bewerbung zur Design Hauptstadt in 2026, mit der Frankfurt aktuell in der engen Auswahl steht (laut David Kusuma, Präsident der WDO, World Design Organization).
Hartmut Esslinger hielt einen Vortrag zu den Zukunftsaussichten des Designs und einer nach seiner Ansicht mangelhaften Ausbildung – nach einem FAZ-Artikel zu dieser Rede gab es rege Diskussionen in der Branche. (Siehe auch den Beitrag von Petra Kern in der Anlage).
Francesca Bria, (Beraterin der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen) berichtete über den Umgang mit Daten und Bürgerbeteiligungen in der EU.
Sonny Dolat sprach über die Folgen des Kolonialismus in Afrika und eine mögliche Selbstfindung von Gesellschaften durch Mode.
"Designing and Artificial Intelligence: Hype or Hope?" war das Thema von John Maeda.
Kate Crawford gab den Teilnehmer:innen einen Einblick in "Reality Machines: Politics of AI and Design."

Dauer und Hitze verlangten den Zuhörern der Veranstaltung viel ab. Das Interesse an den fachlich guten Vorträgen zu KI ließ viele Teilnehmer:innen bis zum Schluss bleiben. Das anschließende Get-together wurde im besser durchlüfteten Parterre dann noch von Vielen wahrgenommen.

Andreas Schmieg, stellvertr. Vorsitzender VDID Region 03

Impressionen zur Veranstaltung

  • 20230622gdc visual blue1920x750s v2
  • 20230622rff70H.Esslinger1920x800s
    © Andreas Schmieg, VDID Reg 03
  • 20230622 H.Esslinger2m1920x800s
    © Andreas Schmieg, VDID Reg 03
  • 20230622 Paulskirche Rat 70Jahre1920x800s
    © Andreas Schmieg, VDID Reg.03

Abonniere den VDID Newsletter

Trage Deine E-Mail-Adresse hier ein, um den VDID Newsletter zu abonnieren.

Meine Einwilligung kann ich jederzeit per Mail an newsletter@vdid.de oder per Link in den Newsletter widerrufen.

Für den Versand unserer Newsletter nutzen wir rapidmail. Mit Ihrer Anmeldung stimmen Sie zu, dass die eingegebenen Daten an rapidmail übermittelt werden. Beachten Sie bitte deren AGB und Datenschutzbestimmungen .

VDID Logo rgb3x