11. VDID Designerfrühstück: FUTURE:/AI:DESIGN
Bedroht KI den Beruf?

Das 11. VDID Designerfrühstück fand am 13. Mai 2023, eingerahmt von der „Munich Creative Business Week 2023“, im Münchner MUCBOOK-Clubhaus „FRANZI“ statt.  Im rustikal-industriellen Charme des entkernten, 110 Jahre alten ehemaligen Continental-Gebäudes in der Isarvorstadt, welches vor der Sanierung als temporäre Location für Veranstaltungen zwischengenutzt wird, diskutierten Designer:innen und ein interessiertes Fachpublikum über das Thema KI im Design, lauschten in entspannter Atmosphäre spannenden Vorträgen und Diskussionen und nutzten die Gelegenheit, ihre eigenen Erfahrungen im Dialog auszutauschen.

Nach einer Stunde der zwanglosen Konversation bei Kaffee und einer reichhaltigen Auswahl an Snacks begann das Bühnenprogramm (10-13 Uhr) mit Vorträgen und Statements der geladenen Expert:innen mit jeweils unterschiedlichen Schwerpunkten. Eine kurze musikalische und thematische Einführung des Moderators und Sängers John Jones stimmte die Besuchenden auf erfrischende Art und Weise auf das Thema ein. Im Folgenden wurde gemeinsam den zentralen Fragen nachgegangen, die den Berufsstand zurzeit beschäftigen: Die Expertenrunde, namentlich Volker Kunze, Prof. Dr. Munir Georges, Roya Haupt, Marc Engenhart, Ralf Deicke und Prof. Dr. Bernhard Rothbucher, waren sich dabei einig: Künstliche Intelligenz (KI) bietet ein enormes Potenzial, sie wird die Arbeitswelt im Industriedesign jedoch auch nachhaltig verändern.

Unter der anregenden und professionellen Moderation von John Jones wurden daher die dringlichsten Fragen der Profession in Bezug auf die Chancen und Risiken, die mit dem unvermeidlichen Einzug der KI in das Industriedesign einhergehen, erörtert - allen voran natürlich die Frage: Bedroht KI die Berufsgruppe? Kann und wird KI menschliches Können und Kreativität im Designprozess ersetzen oder handelt es sich nur um ein weiteres, mächtiges Werkzeug? Welche Implikationen ergeben sich auf die alltägliche Arbeit und Gesellschaft?

Die Expertenrunde beleuchtete dabei jeweils ganz verschiedene Perspektiven der Thematik mit Blick auf ihren fachlichen Schwerpunkt und stellte sich abschließend in einer Paneldiskussion den Fragen des Publikums.

So gab Volker Kunze in einem Vortrag Einblicke in die technologischen Vorteile von KI-gestützter generativer Gestaltung, unter anderem in Bezug auf Nachhaltigkeit, und berichtete aus der Praxis in seiner Funktion als Technology Scout und Expansion Manager bei der EOS GmbH.

Prof. Dr. Munir Georges, Professor an der TH Ingolstadt, beleuchtete hingegen die semantischen Aspekte der Entwicklung und warf dabei ein besonderes Augenmerk auf die Art und Weise der Mensch-Maschine-Interaktion mit der KI der Zukunft.

Roya Haupt sprach über die Perspektive der Nachwuchsdesigner:innen und sensibilisierte dabei gleichzeitig für einen ethischen und diskriminierungsfreien Umgang mit KI und deren entsprechende Gestaltung.

Weitere zentrale Aspekte der Integration von KI in den Gestaltungsprozess wurden durch wertvolle Impulse aus Berufspraxis und Hochschullehre von Marc Engenhart, Koautor des Buches „Design und künstliche Intelligenz“ sowie Ralf Deicke, Senior Industrial Designer bei Phoenix Design und Prof. Dr. Bernhard Rothbucher, Professor für Produktdesign an der TH Ingolstadt, eingebracht.

Im Anschluss an das Bühnenprogramm blieb noch Gelegenheit, sich persönlich im Dialog auszutauschen, offene Fragen im Diskurs direkt mit den Expert:innen zu klären und die Veranstaltung  mit lockerem Netzwerken ausklingen zu lassen.

• nicolai.bauchrowitz@vdid.de