Von einem Gefühl zu Zahlen.
- 29.03.2022
- 19:00 h
- VDID Zoom
Design.Wissen.Diskurs. Geschlechtergerechtigkeit in der Designbranche - Let's talk
Preise zählen in der Designbranche eine Menge. Sie sind eine wichtige Form der Bestätigung der Arbeit, gerade weil der Beruf Designer:in nicht einer einheitlichen Prüfung unterliegt. Und Designpreise gibt es unendlich viele – doch werden sie wirklich fair vergeben? Denn: Nicht nur die Preise sind von Relevanz! Auch die Personen, die sie vergeben dürfen, erhalten durch dieses Vorrecht eine Art Auszeichnung: Teil einer Jury zu sein, ist auch ein Beweis für hohe Expertise.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Miriam Horn-Klimmek für die Vorstellung am 29.3.2022 ihrer interessanten Studie Designpreisjurys ausgezählt. Ausgehend von dem Jugendgefühl, dass irgendwas zwischen Männern und Frauen anders ist, hat sie im Rat für Geschlechtergerechtigkeit des Deutschen Designtags die Aufgabe übernommen, Designjurys auf ihre geschlechtergerechte Besetzung auszuzählen. Die Zahlen auf der Webseite des Deutschen Designtags machen deutlich, dass es nicht nur ein Gefühl ist. Designpreisjurys sind eher mit Männern besetzt. Die Quoten machen deutlich, dass es noch einiges zu tun gibt, um Designpreisjurys geschlechtergerecht zu besetzen.
Designpreise sind für die gesamte Designbranche wichtig und gerade nicht nur für die Gewinner:innen dieser Preise. Der Wert für diejenigen, die sie vergeben, ist nicht weniger von Bedeutung, denn: Teil einer Designpreisjury zu sein, steht für Kompetenz und Expertentum.
Aber woran liegt es, dass es nur wenig Frauen in den Jurys gibt? In der Diskussion wurde klar, dass sich Designerinnen deutlicher und selbstbewusster in die vorderste Reihe stellen müssen. Sich selbst als Designerin in Jurys mehr zu exponieren, kann auch als Chance für eine Neudefinition des eigenen Expertinnentums sein. Doch auch die Ellenbogenmentalität der Herren und die Komplexität der Juryzusammenstellung sind Faktoren, warum Jurys so besetzt sind, wie sie sind. Hier muss sich das System ändern!
Es muss mehr Sichtbarkeit für Designerinnen geben und darüber hinaus muss die Diversität in Designjurys wachsen. Hier ist Netzwerk gefragt, um die Systemänderung voranzutreiben.
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