Vortrag
Der Mensch ist das einzige Lebewesen, das kocht
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- 20.10.2017
Wie essen wir in Zukunft? Tischkultur im Wandel.
Designerin Barbara Schmidt, seit 2014 Professorin für Design und Perspektive Experiment an der Kunsthochschule Berlin Weißensee und seit 1991 für die KAHLA/Thüringen Porzellan GmbH tätig, hat uns am 20.10.2017 im Rahmen der Brot & Butter Reihe des VDID durch einen spannenden Abend zwischen Essen als erlebte Sinneswahrnehmung bis hin zur internationalen Tischkultur geführt.
Der Abend begann mit der Food Performance „Sans Cuillère“, die stellvertretend für die Studierenden des Studiengangs BA/MA Produkt-Design und Textil- und Flächendesign von Idalene Rapp und Natascha Unger inszeniert wurde. Jeder Teilnehmer konnte auf dem Tisch Porzellanhalbschalen in 7 Größen als Ess- und Wahrnehmungswerkzeuge für Speisen ähnlicher Farbigkeit und unterschiedlicher Konsistenzen erleben. Gereicht wurde eine weiße Tomatensuppe, zubereitet von Laura Görs. Die Teilnehmer der Abendveranstaltung waren nicht nur vom Geschmackserlebnis begeistert, auch die wirklich besondere eigene Wahrnehmung der sozialen und kommunikativen Funktion von Essen war gelungen.
Nach dem geschmacklichen Highlight stellte Barbara Schmidt ihre Arbeit bei KAHLA/Thüringen Porzellan GmbH vor und sprach über die Schwierigkeiten der Branche nach 1991 zu Beginn ihrer Tätigkeit, bis hin zum Erfolg des Unternehmens, welches Schmidt für seinen Mut zum Umdenken und für die Unterstützung, die sie erfahren hat, lobte. Als sie für KAHLA die bestehende damalige Tischkultur neu durchdacht und mutig weg von der damals noch im Mittelpunkt stehenden Kaffeekanne hin zum reduzierten modernen Alltagsgeschirr entwickelt hat, nahm das Unternehmen das Risiko auf sich. In einem kurzen geschichtlichen Rückblick machte Barbara Schmidt deutlich, in welchem gesellschaftlichen Kontext Porzellan und dessen Gestaltung verankert ist. Nicht nur die Tatsache, dass der Mensch das einzige Lebewesen ist, das kocht, auch die Entwicklung gesellschaftlicher Zusammenkünfte zu unterschiedlichsten Anlässen zeigen die Gewichtigkeit der Porzellanmanufaktur.
Mit der Vorstellung zahlreicher designübergreifender Hochschulprojekte rundete Barbara Schmidt ihren sehr informativen und eindrucksvollen Vortrag ab. Die Ausstellung „Shaping the Future – Ceramics and its Dimensions“ wird ab Januar 2018 im Bröhan-Museum Berlin ausgestellt werden.
Vielen Dank an Barbara Schmidt, Laura Görs, Idalene Rapp und Natascha Unger!
Designerin Barbara Schmidt, seit 2014 Professorin für Design und Perspektive Experiment an der Kunsthochschule Berlin Weißensee und seit 1991 für die KAHLA/Thüringen Porzellan GmbH tätig, hat uns am 20.10.2017 im Rahmen der Brot & Butter Reihe des VDID durch einen spannenden Abend zwischen Essen als erlebte Sinneswahrnehmung bis hin zur internationalen Tischkultur geführt.
Der Abend begann mit der Food Performance „Sans Cuillère“, die stellvertretend für die Studierenden des Studiengangs BA/MA Produkt-Design und Textil- und Flächendesign von Idalene Rapp und Natascha Unger inszeniert wurde. Jeder Teilnehmer konnte auf dem Tisch Porzellanhalbschalen in 7 Größen als Ess- und Wahrnehmungswerkzeuge für Speisen ähnlicher Farbigkeit und unterschiedlicher Konsistenzen erleben. Gereicht wurde eine weiße Tomatensuppe, zubereitet von Laura Görs. Die Teilnehmer der Abendveranstaltung waren nicht nur vom Geschmackserlebnis begeistert, auch die wirklich besondere eigene Wahrnehmung der sozialen und kommunikativen Funktion von Essen war gelungen.
Nach dem geschmacklichen Highlight stellte Barbara Schmidt ihre Arbeit bei KAHLA/Thüringen Porzellan GmbH vor und sprach über die Schwierigkeiten der Branche nach 1991 zu Beginn ihrer Tätigkeit, bis hin zum Erfolg des Unternehmens, welches Schmidt für seinen Mut zum Umdenken und für die Unterstützung, die sie erfahren hat, lobte. Als sie für KAHLA die bestehende damalige Tischkultur neu durchdacht und mutig weg von der damals noch im Mittelpunkt stehenden Kaffeekanne hin zum reduzierten modernen Alltagsgeschirr entwickelt hat, nahm das Unternehmen das Risiko auf sich. In einem kurzen geschichtlichen Rückblick machte Barbara Schmidt deutlich, in welchem gesellschaftlichen Kontext Porzellan und dessen Gestaltung verankert ist. Nicht nur die Tatsache, dass der Mensch das einzige Lebewesen ist, das kocht, auch die Entwicklung gesellschaftlicher Zusammenkünfte zu unterschiedlichsten Anlässen zeigen die Gewichtigkeit der Porzellanmanufaktur.
Mit der Vorstellung zahlreicher designübergreifender Hochschulprojekte rundete Barbara Schmidt ihren sehr informativen und eindrucksvollen Vortrag ab. Die Ausstellung „Shaping the Future – Ceramics and its Dimensions“ wird ab Januar 2018 im Bröhan-Museum Berlin ausgestellt werden.
Vielen Dank an Barbara Schmidt, Laura Görs, Idalene Rapp und Natascha Unger!
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Food Performance Sans Cuillères (151 KB)
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