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Ausstellung

Alles nach Plan? Formgestaltung in der DDR

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  • 19.03.2017
Ob Arbeitsmittel, Fahrzeuge oder Hausrat: Formgestaltung und Design sind in der DDR von den politischen Rahmenbedingungen der SED-Diktatur geprägt. Die vielfältige Alltags- und Produktkultur der DDR wird somit zum Spiegel gesellschaftlicher, politischer und wirtschaftlicher Entwicklungen. Welche Ideen und Einflüsse, Zwänge und Kontrollen die Arbeit der Gestalter bestimmen, zeigte „Alles nach Plan? Formgestaltung in der DDR“.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erscheinen Sozialismus und Planwirtschaft in Ostdeutschland vielen Gestaltern als beste Voraussetzung, um eine industrielle Formgestaltung zu begründen. Sie wollen funktionale Gebrauchsgegenstände entwerfen, die einer schlichten Formsprache folgen.

Diese Traditionslinien des Bauhauses lehnt das SED-Regime ab 1951 mit seiner Kampagne gegen den Formalismus als „westlich-dekadent“ ab. Die Machthaber fordern von den Gestaltern, sich an Volkskunst, realistischen Motiven sowie klassischen Stilen früherer Jahrhunderte zu orientieren.

1972 entsteht das „Amt für industrielle Formgestaltung“ (AiF) – eine staatliche Behörde, die als lenkendes und gelenktes Scharnier zwischen dem Staat und den Betrieben alle Aspekte der Formgestaltung in der DDR steuern und kontrollieren soll. Es prüft unter anderem gestalterische Vorgaben und koordiniert den Gestaltereinsatz in den Betrieben.

Ab den 1970er Jahren gewinnt die Exportsteigerung an Bedeutung, um das wirtschaftliche Überleben der DDR zu sichern. Die Versorgung der DDR-Bevölkerung ist nachrangig. Die Menschen sehen sich im eigenen Land mit Versorgungsengpässen und einem eher monotonen Angebot konfrontiert.

Mit dem Ende der DDR 1990 wird die Zentralplanwirtschaft in das marktwirtschaftliche System der Bundesrepublik überführt, die staatliche Kontrolle der Formgestaltung wird abgeschafft. Viele ostdeutsche Betriebe sind marode und halten dem Wettbewerb nicht stand. Auch die Designer müssen sich neu orientieren.

Öffnungszeiten: 08.04.2016 bis 19.03.2017
Di-So 10-18 Uhr, Do 10-20 Uhr, Eintritt frei
Museum in der Kulturbrauerei, Knaackstraße 97, 10435 Berlin


Mehr Informationen zur Ausstellung und dem Begleitprogramm unter

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