James Dyson Award 2015
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- 14.08.2015
Bio-Batterie auf „süßer“ Zuckerbasis von Darmstädter Nachwuchs-Designern überzeugt
Was derzeit in verschiedenen Laboren der Welt mit Hochdruck in der Theorie erforscht wird, haben Studenten nun in Form eines nachhaltigen Produkts umgesetzt. Mit ihrer innovativen Bio-Batterie auf „süßer“ Zuckerbasis sicherten Designstudenten der Hochschule Darmstadt sich so den ersten Platz in der nationalen Ausscheidung des James Dyson Award 2015. Vier weitere Projekte junger Nachwuchs-Designer teilen sich den zweiten Platz.
Durch Einwegbatterien entstehen in Deutschland pro Jahr rund 40.000 Tonnen Sondermüll. Geht es nach Dennis Rittel aus Deutschland, Ana Maria Garcia aus Spanien und Soichiro Katayama aus Japan, soll sich das bald ändern. In ihrem Wettbewerbsbeitrag für den James Dyson Award haben die Industriedesignstudenten der Hochschule Darmstadt neuste Forschungsergebnisse zu Bio-Batterien auf Zuckerbasis in ein handelsübliches Format gebracht. Die kleinen Brennstoffzellen der Darmstädter könnten in Zukunft mp3-Player, Fernbedienungen und andere elektronische Geräte mit Strom versorgen.
Das innovative Design-Konzept und seine schlüssige Umsetzung überzeugten jetzt die nationalen Juroren des James Dyson Award (JDA). Sie nominierten das visionäre Projekt in Sachen Nachhaltigkeit für den ersten Platz. Professor Tom Philipps, Hochschule Darmstadt, begründete die Entscheidung wie folgt: „Einerseits beobachten wir, wie das Thema Zucker im Kontext Ernährung zunehmender medialer Kritik ausgesetzt ist, andererseits entzückt der Rohstoff die Wissenschaft mit enormen Potentialen, da er viele Lösungen für aktuelle Zukunftsprobleme liefern kann. Genau dieser Herausforderung und dem breiten Spektrum widmet sich das Projekt Zuckerbatterie.“ Den Darmstädtern öffnet sich damit der Weg in die internationale Ausscheidung des JDA.
Nach der Darmstädter Bio-Batterie erreichten vier weitere Produktideen jeweils den zweiten Platz:
Modulares Interface
Das modulare Interface von Florian Born, Absolvent der Hochschule für Künste Bremen im Bereich Digitale Medien, sorgt bei der Bedienung von Tablets oder Smartphones für ein haptisches Feedback. Über eine App lassen sich Regler mit analoger Mechanik an die digitale Bedienoberfläche koppeln. Dank griffigem Drehknopf lässt sich beispielsweise die Lautstärke eines digitalen Mischpults feinstufiger regeln.
Memo - greifbare Termine
Das interaktive Kalendersystem von Julia Hunold, Produktdesignerin und Absolventin der Berliner Weissensee School of Art, erinnert Menschen mit Demenz durch sinnlich gestaltete Memo-Objekte "greifbar" an ihre Termine. Die magnetischen Objekte lassen sich auf dem Wandkalender verschieben oder auch abnehmen. Betreuer können die elektronischen Kalenderfunktionen über eine App aktualisieren.
Lehauski-Zelt
Franz Lissowski, Industrie-Design-Student an der Universität der Künste in Berlin, überzeugte die Jury mit seiner Zeltkonstruktion aus Leichtbauelementen. Die strapazierfähigen Folien des Leichtbausystems lassen sich für den Transport zu kompakten Rollen wickeln. Ausgerollt und über integrierte Ösen und Laschen zu dreieckigen Trägern gefaltet, bilden sie ein stabiles Exo-Skelett.
Falscher Hase / Bug´s Bunny
Die Industrie-Designerin Carolin Schulze, Absolventin der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, zeigt mit ihrem provozierenden Rezept für das beliebte Volksgericht "Falscher Hase", wie moderne Technologie die nachhaltige Lebensmittelproduktion für eine wachsende Weltbevölkerung sichern kann. Statt Rind oder Schwein liefern hier Mehlwürmer das wertvolle Eiweiß zu. In Schulzes Prototypen sind die Insekten püriert und über 3-D-Druck in Form gebracht.
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