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Der Brückenbauer

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  • 26.02.2021
  • Quelle: Region
Auch beim letzten VDID Treffen der Region Nord wurde ein Teilnehmer für die Beantwortung einiger Fragen ausgewählt. Dieses Mal traf es Matthias Vottler. Unser Ziel ist es, uns alle gegenseitig über das eigentliche Design hinaus näher kennenzulernen.

Was warst du in deiner Jugend?
Pragmatisch. Ich könnte auch sagen, Durchschnitt. Lange Haare waren mir zu lästig, und auch im Sport hatte ich nicht den Ehrgeiz besser sein zu wollen oder zu müssen als andere. Mein Konkurrenzdenken war – und ist es noch heute – eher ein Ansporn für mich selbst, frei von dem Gewinnen-Verlieren-Spiel.

Wasser oder Champagner?
Bier. Wasser ja, Champagner nie. Ich bin wohl zu sehr Schwabe, um dieses teure Getränk, welches meine Geschmacksnerven nur in Langweile versetzt, zu trinken. Ich liebe die vielen kleinen Brauereien in Dänemark mit ihren herrlichen Biersorten. Welch eine vielfältige Welt des Geschmacks!
Zwischenfrage: Warum Dänemark? Meine Frau ist Dänin, unsere Kinder und Enkelkinder leben dort und wir hatten viele Jahre einen alten Bauernhof in der Höhe von Sylt, den wir liebevoll restaurierten, aber auch bei jedem Sturm Angst um das Reetdach hatten. Als ich dann beim Decken des Vordachs runterfiel, verkauften wir ihn. Sehr erleichternd, übrigens.

Welches Projekt würdest du gerne mit wem angehen?
Ich würde super gerne mit Sybs und Walter zusammen in einer kritischen Haltung die Designpreise hinterfragen.
Das schönste Kompliment auf einer deiner Gestaltungen?
Hier gilt: nicht durchschnittlich. Mein schönstes Lob ist der folgende Satz: „Ich habe den Stuhl seit 20 Jahren und ich sitze immer noch bequem drauf und mag ihn.“

Stell dir vor, dein Leben wird verfilmt, wie wäre der Titel?
Brückenbauer

Wen würdest du in einen kleinen Kreis für ein inhaltsvolles Kamingespräch einladen?
Mein Thema wäre „Deutsch-Dänische Grenze“. Es ginge um das Zusammenleben und um die zwei Systeme so nah beieinander. Was sind Unterschiede, was Gemeinsamkeiten? Die Dänen gelten als glücklichstes Volk. Was genau sind die Gründe hierfür? Ich würde Politiker – jedoch nicht die Staatsoberhäupter – zur Diskussion bitten.

Du darfst nur noch 3 Apps auf deinem Handy haben? Welche bleiben?
Ich habe kein Smartphone. Es ist eine sehr bewusste Entscheidung, so bin ich ab 18:00 nicht mehr erreichbar. Ich will keine überflüssigen Fotos oder Nachrichten erhalten, eventuell noch antworten oder gar sagen zu müssen, dass ich sie als überflüssig empfinde. Das klappt prima! Ich vermisse nichts.

Während unseres Gespräches (und natürlich auch sonst) sitzt Matthias auf seinem eigenen Stuhl. Selbst entworfen (ohne Kundenauftrag) und genial in der Funktion. Der Rücken bleibt in einer ständigen Bewegung, aber ohne Belastung. Eine eigene Technik macht das möglich. Übrigens wird der Rücken über eine Gleitfläche im Sitz und einer aktiven Beckenstütze in Bewegung gehalten. Und, soweit wir das über Zoom beurteilen konnten, ist Matthias Stuhl der Mac unter den Bürostühlen. Logisch will ich jetzt wissen, wer sitzt auf was? - Ich sitze auf einem weißen Kevi-Stuhl an einem selbst entworfenen (ebenfalls ohne Kunde) Schreibtisch aus weißem Corian, [qo:cu] nannte ich ihn – und ihr? (Ich will sehr gerne eine Sammlung aufmachen!)

Interview von Dr. Sybs Bauer mit Matthias Vottler

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