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Ergebnisse VDID Befragung Praktikumsvergütung und Einstiegsgehälter im Industriedesign

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  • 24.09.2014
  • Quelle: Region
Der VDID hat seine Mitglieder gefragt, was sie in ihren Unternehmen Praktikanten und Berufsanfängern zahlen. Unsere studentischen Mitglieder waren aufgefordert, ihre Erfahrungen einzubringen.

Praktikumsvergütung

Im Durchschnitt beschäftigen die befragten Industriedesign-Agenturen 3 Praktikanten pro Jahr, in der Regel Pflichtpraktikanten. Zitat: „Seit der neuen Gesetzgebung (Minijob, Mindestlohn) nehmen wir keine freiwilligen Praktikanten mehr.“

Entlohnt werden Praktikanten mit durchschnittlich ca. 554 Euro brutto pro Monat. Die Bandbreite der Vergütung schwankt nach den Angaben zwischen 300 Euro in kleinen Agenturen und 1.000 Euro pro Monat in den Designabteilungen von großen Unternehmen.

Die Praktikumsdauer liegt in der Regel bei 6 Monaten. Nur in einer Agentur werden regelmäßig kürzere Praktika vergeben. Zu den Ausnahmen zählt die Gewährung von 10 Urlaubstagen im halbjährigen Praktikum. In diesem Fall allerdings mit der Betonung, dass Überstunden nicht vergütet werden. Auch die Zahlung einer Prämie von 500 bis 1.000 Euro nach erfolgreichem Abschluss des Praktikums wird benannt oder die Anhebung der Vergütung nach 3 Monaten bei zufriedenstellender Arbeit.

Die meisten Praktikumsgeber sichern sich durch die Praktikantenverträge der Hochschulen ab. Allerdings: „Neben dem Praktikumsvertrag lassen wir uns immer auch den eignen Vertrag unterzeichnen, der in Bezug auf die Geheimhaltung viel genauer ist.“

Die Hochschulreform der letzten Jahre gibt wiederholt Anlass zu Anmerkungen: „Nach Einführung des Bachelor Systems wurde die Praktikumsvergütung von 500 Euro auf 300 Euro/Mo. reduziert. Der Ausbildungsstand ist bei Praktikumsantritt jetzt anders.“
Einstiegsgehälter für Berufsanfänger

Hier schwanken die Angaben für die Einstiegsgehälter von Bachelor-Absolventen zwischen minimal 1.000 Euro (!) und maximal 3.500 Euro brutto pro Monat. Im Durchschnitt liegt das erste Gehalt für mindestens ein Jahr bei ca. 2.325 Euro brutto im Monat. Auch an dieser Stelle Kritik: „Einen Bachelor-Abschluss betrachten wir nicht als abgeschlossenes Studium.“

Master- oder Diplom-Absolventen erhalten zum Start ins Berufsleben durchschnittlich ca. 2.740 Euro brutto/Monat. Die Spanne der Nennungen beginnt bei 2.300 und reicht ebenfalls bis 3.500 Euro, bzw. bis 3.750 Euro bei Zeitvertrag. In einigen Fällen kommen Urlaubs- und Weihnachtsgeld bzw. ein 13tes Monatsgehalt dazu.

Bei Thema der Befristung der Verträge scheiden sich die Geister: Die eine Hälfte der Befragten lehnt Befristungen generell ab. Eine 6-monatige Probezeit reiche um die Leistung einzuordnen. Die andere Hälfte der Befragten spricht sich zu 50% für generelle Befristung aus beziehungsweise entscheidet von Fall zu Fall und auf Basis der wirtschaftlichen Lage über Festeinstellung oder zeitlich begrenzte Beschäftigung.


Ergebnis der Befragung der Studierenden zur Praktikumsvergütung

Leider haben nur wenige Studierende die Gelegenheit genutzt, ihre Erfahrungen weiterzugeben. Die meisten Angaben, die zur Praktikumsvergütung eingingen, lagen bei 450 bis 500 Euro und deckten sich mit den Angaben der Agenturen. Allerding waren auch Ausreißer von 0 oder 100 Euro dabei. Damit ergibt sich aus den Angaben der Studierenden ein Durchschnittswert von ca. 347 Euro brutto Praktikumsvergütung im Monat.

Erfreulich ist die Zufriedenheit mit den Inhalten im Praktikum – keine Klagen über zu wenige Einblicke in die Praxis.

Nur eine Angabe zu freiberuflicher Tätigkeit im Industriedesign neben dem Studium ging ein: für 12,50 Euro pro Stunde!


Was sagen uns die Zahlen?

Die Praktikumsvergütungen im Industriedesign scheinen im Rahmen vergleichbarer anderer Professionen zu liegen. Die gern geforderte Orientierung der Einstiegsgehälter im Industriedesign an denen der Ingenieure allerdings ist in der Realität nicht erreicht.

Eine altbekannte Klage zieht sich wie ein roter Faden immer wieder durch die Diskussion: „Die Hochschulen haben einen Bildungsauftrag, welcher doch recht wenig mit dem Arbeitsmarkt abgeglichen wird. Das führt zu Enttäuschungen auf Seiten der Studenten/Arbeitnehmer und bei den Arbeitgebern.“ Hier gilt es den Diskurs mit der Ausbildung zu suchen.

Bleiben wir dran am Thema: Bitte schicken Sie uns weiter Ihre Angaben und Anmerkungen. Gerade auch wenn Ihre Erfahrungen eine andere Sprache sprechen, freuen wir uns auf Ihre Kommentare und eröffnen an dieser Stelle den fachlichen und kollegialen Diskurs über professionelle Gehälter im Industriedesign.

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