Circular by Design?
- 07.02.2025
- Quelle: Redaktion
Die Zukunft liegt in Euren Händen! ein Fachbeitrag von Manuel Braun
80% der Umweltauswirkungen eines Produkts werden in der Designphase definiert – das bedeutet: Designer:innen haben die Macht, echte Veränderung zu schaffen! Doch oft sind sie nicht da, wo die großen Entscheidungen fallen. Warum eigentlich? Nachhaltiges Design ist längst kein Nischenthema mehr, sondern der Schlüssel zu einer zukunftsfähigen Wirtschaft. Zeit, das Potenzial auszuschöpfen!
Circular Economy ist keine Vision, denn die Natur macht es vor. Circular Economy keine abstrakte Idee, sondern zum Teil schon gelebte Praxis. Wie? Produkte müssen langlebig, reparierbar und recyclingfähig sein – nichts anderes macht noch Sinn. Qualität als Mantra. Geplante Obsoleszenz? Ein Auslaufmodell. Ressourcenverschwendung und Energieintensive Produktion? Nicht mehr zeitgemäß. Jetzt sind kreative Köpfe gefragt, die Materialstrategien neu denken und Wertschöpfungsketten umkrempeln.
Doch diese Transformation kommt nicht von selbst. Es braucht ein radikales Umdenken, klare Haltung und neue Designansätze. Materialien, Produktion, Nutzung und Recycling müssen schon beim ersten Strich auf dem Papier zusammengedacht werden. Sharing-Modelle, modulare Konzepte, regenerative Materialien – das ist die Zukunft! Doch dafür müssen nachhaltige Lösungen wirtschaftlich attraktiv werden. Hier sind Regulierung, Materialpässe und Transparenz entscheidend.
Das beigefügte Schaubild (siehe unten) zeigt, wie Design auf verschiedenen Ebenen als Treiber der Kreislaufwirtschaft wirkt. Auf Material Ebene geht es darum, technische und biologische Ressourcen in Kreisläufen zu halten – denkt an wiederverwertbare Textilien oder kompostierbare Verpackungen. Auf Produkt Ebene zählt die Verlängerung der Lebensdauer: Möbel, die sich einfach reparieren lassen, oder Smartphones mit austauschbaren Modulen. Die Service Ebene adressiert kundenorientierte Lösungen – etwa neue Service-Modelle für Kleidung oder Werkzeuge. Auf Operating Modell Ebene entstehen zirkuläre Geschäftsprozesse, bei denen Materialien konsequent wiederverwendet werden. Und auf Ecosystem Ebene wird klar: Ohne Zusammenarbeit geht es nicht! Standardisierung, gemeinsame Plattformen und neue Wertschöpfungsnetzwerke sind essenziell. Nachhaltiges Design ist mehr als Materialwahl – es ist eine systemische Herausforderung, die kreative Lösungen auf allen Ebenen braucht.
Viele Designer:innen wollen nachhaltiger arbeiten – doch starre Unternehmens- und Industriestrukturen stehen ihnen oft im Weg. Der Markt belohnt zu häufig kurzfristige Kostenoptimierung statt langfristige Kreislaufmodelle. Zeit für ein neues Mindset! Vernetzung, neue Allianzen und der gemeinsame Wille zur Veränderung können den Wandel beschleunigen.
Und die Zeichen stehen gut: Mit der Sustainable Product Regulation erhöht die EU zwar den Druck, aber bringt auch neuen Schwung in viele Branchen. Designer:innen schließen sich zusammen, fordern Veränderung und treiben Innovationen voran. Wer jetzt umdenkt, hat nicht nur wirtschaftliche Vorteile, sondern gestaltet die Zukunft mit.
Die lineare Wirtschaft hat ausgedient. Designer:innen haben jetzt die Chance, echte Impact Creator zu sein – mit zirkulären Lösungen, die nicht nur nachhaltiger, sondern auch wirtschaftlich clever sind. Also, worauf wartet wir noch?
Jetzt ist die Zeit, mutig neue Wege zu gehen!
Für alle, die noch tiefer in die Materie einsteigen und konkrete Geschäftsmodelle für die Kreislaufwirtschaft entwickeln möchten, gibt es spannende Weiterbildungsangebote. Manuel Braun (Director Systemiq) und Julia Binder (Professor Sustainable Innovation at IMD) haben mit ihrem Buch Circular Business Revolution einen wertvollen Beitrag zur Thematik geleistet. Zudem bieten sie den Kurs Creating Value in the Circular Economy am IMD an. Hier lernen Teilnehmende, wie man Kreislaufwirtschaft als Geschäftsmöglichkeit nutzt und konkrete Opportunities erarbeitet. Dieser Kurs braucht mehr Designer:innen – seid dabei und gestaltet die Zukunft aktiv mit!
Julia Binder, IMD & Manuel Braun, Systemiq & TUM
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