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Luigi Colani verstorben

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  • 16.09.2019
  • Quelle: Redaktion
Der in Fachkreisen wohl umstrittenste und gleichzeitig medial bekannteste Designer Luigi Colani ist am Montag, 16. September 2019 verstorben.

Der in Berlin-Friedenau 1928 geborene Lutz Colani ging immer unkonventionelle Wege, so arbeitete er bereits 1953 für ein Jahr beim kalifornischen Flugzeughersteller Douglas Aircraft Company als Leiter der Materialforschung im Bereich New Materials…
1954 bekam Colani in Genf eine „Goldene Rose“ für eine Karosserie, welche er auf einem Fiat-1100-TV-Chassis für den Karosseriebauer Rometsch aufbaute, wovon sich – so die Gerüchte – Fiat zum 1100 TV Spider inspirieren ließ. Einer seiner bekanntesten und erfolgreichsten Entwürfe ist die Spiegelreflexkamera Canon T90 (1986), deren ergonomisch gestaltete Form bis heute zum Standard für die EOS-Serie geworden ist. Der von ihm gestaltete, zusammenlegbare Leichtkopfhörer Sony MDR-A60 von 1984, wurde 1989 in die ständige Sammlung des New Yorker Museum of Modern Art aufgenommen, seine skulpturalen Designobjekte dann 1993 auch in die permanente Ausstellung des Centre Pompidou Paris.

Sein genialer Hang zur Aerodynamik führte leider bei einigen konventionellen Produkten (wieso soll ein Fernseher aussehen als könnte er mit Überschall fliegen) zu kommerziellen Misserfolgen – dennoch war Colani ob seiner medialen Kompetenz, seiner uneingeschränkten Kreativität und Kompromisslosigkeit ein Vorbild für viele Jungdesigner in den 70ern und 80ern. Sein visionäres Luigi Colani, ' Ylem von 1971, prägte die Phantasie so mancher Designer*in: 120 lose Blätter mit Entwürfen, Skizzen und Fotografien, 30 x 30 cm, in einem roten Kunststoffkoffer 30 x 40 cm mit Tragegriff – bis heute eine Legende!
Seine forsche Art und mediale Genialität brachte ihm auch internationale Popularität – insbesondere im Asiatischen Raum – ein globaler Publik-Macher des Designs, wenn auch nicht immer im klassischen deutschen Designverständnis, so hat er doch vieles für das deutsche Design in der Öffentlichkeit bewegt.

In Abwandlung für einen visionären Fluggerätebauer: F.I.P. = Fly in Peace!!

r. zimmermann, vdid online-redaktion

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