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Zwei Fragen an Industriedesigner*innen im Jahr 2019

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  • 14.01.2019
1919 wurde das Bauhaus gegründet, unter anderem mit dem Ziel, eine neue Formensprache zu entwickeln, die dem industriellen Herstellungsprozess gerecht wird. Die Institution existierte nur 14 Jahre, zeigt aber bis heute weltweite Wirkung. 2019 feiert der VDID sein 60jähriges Bestehen, gegründet 1959 von jungen Männern, die dem damaligen Establishment ihres Berufsstandes professionelle Selbstorganisation, Vernetzung und die Demokratisierung des Industriedesigns entgegen setzen wollten.
Der VDID begleitet das Jubiläumsjahr mit Fragen nach den aktuellen Bezügen des Bauhauses für die Profession und den drängendsten Herausforderungen im Industriedesign heute.

1. Welche Bedeutung, Stefan Eckstein, hat der Mythos Bauhaus heute in der Arbeit im Industriedesign?
„Das Bauhaus. Alles ist Design“(*) - Vor 100 Jahren waren sie Rebellen, die Künstler, Architekten und Designer rund um Walter Gropius, der das Bauhaus 1919 gründete; wollten ein Miteinander schaffen. Ein Grundgedanke, der auch heute immer noch zählt und große Bedeutung hat. Nur wir denken heute ganzheitlicher und schaffen damit den Lösungsraum - größer.
Mit gutem Design - alle - zu erreichen, das hat Gropius in seinem Manifest verlangt. Das ist auch heute in der Zeit der digitalen Fertigung immer noch ein Ziel, das wir als Haltung für gutes Design pflegen.

Ein Rezept für gutes Design wird es jedoch nicht geben, nicht für die Bauhaus-Generation, nicht für die heutige Generation, geschweige denn für die Ewigkeit. Dafür ist die menschliche Kultur zu komplex. Dennoch gibt es für mich heute den Wert für Gestaltung über die Funktion hinaus. „Schöne“ Dinge werden sorgfältiger behandelt, weshalb eine ansprechende ästhetische Gestaltung heute so etwas wie ein Nachhaltigkeitsfaktor ist. Somit hat heute neben dem „minimalistischen Design“ auch das „maximalistische Design“ seine Qualität.
(* Ausstellungstitel der Bundeskunsthalle Bonn 2016)

2. Welche Transformation wird den Berufsstand in den nächsten Jahren nachhaltig verändern (und sich in der Arbeit des VDID widerspiegeln müssen)?
Die internationale Vernetzung und die Digitalisierung bestimmen unser Zeitalter. „Normales“ Design wird virtuell, künstliche Intelligenz (KI), interdisziplinäres Denken sind Schlagwörter der heutigen Zeit – Zukunft designen?

Wir gestalten heute nicht mehr nur ein Produkt, sondern „Plattformen“, eine ganzheitliche Betreuung für unsere Kunden. Wir designen heute Services von intelligenten Maschinen, Kommunikation und virtuelle Welten. Hierzu werden auch die Fragen der Ethik der digitalen und virtuellen Welten aufgeworfen und welche Verantwortung der Designer in diesem Spannungsfeld hat.

So verändert sich die Profession Design in den folgenden Jahren nachhaltig. Design bekommt für mich einen besonderen Anspruch: „Design gestaltet die Gesellschaft“ und dieser Verantwortung müssen wir Gestalter*innen uns bewusst werden. … eine spannende Zeit, die Welt von morgen zu gestalten.

Stefan Eckstein, VDID Präsident

Der VDID freut sich, Ihre Haltung zum Bauhaus und dem aktuellen Wandel im Industriedesign zu erfahren! Schreiben Sie uns Ihre Antworten auf diezwei Fragen an Industriedesigner*innen im Jahre 2019 bitte an:

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