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VDID Gründungsmitglied Günter Kupetz gestorben

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  • 03.04.2018
Der Mann, der den Wasserflaschen die Sprudelblasen beibrachte und den VDID mit gegründet hat, ist am 24.März 2018 in Bad Malente verstorben.

Günter Kupetz, im November 1925 in Rüdersdorf bei Berlin geboren, hat in seiner Designerlaufbahn einige Meilensteine gesetzt, von denen wohl die meisten Designer nur träumen. Er begann 1946 zunächst ein Architekturstudium, wechselte zur Grafik und schließlich in die Bildhauerklasse von Bernhard Heiliger - er begann Anfang der 50iger Jahre Gebrauchsgegenstände zu entwickeln.
Von 1954 bis 1961 war Kupetz als Atelierleiter für die WMF in Geislingen tätig. Mit seinen Metall- und Glasentwürfen für die WMF, welche für den Aufbruch einer modernen Nachkriegsgeneration standen, war Kupetz an der Mailänder Triennale 1957 und der Weltausstellung in Brüssel 1958 vertreten.

1959 gehörte Günter Kupetz mit Theo Baumann (1. Präsident), Karl Dittert, Herbert Hirche, Peter Raacke, Rainer Schütze, Hans Erich Slany und Arno Votteler zu den acht Gründungsmitgliedern des Verbands Deutscher Industrie Designer e.V. – dem auch heute noch größten und wichtigsten Berufsverband für Industriedesigner in Deutschland.

Ob während seiner Tätigkeit als Angestellter, Freiberuflicher oder Lehrender in Kassel oder ab 1973 als Professor in Berlin, beschäftigte sich Günter Kupetz immer wieder mit dem Berufsbild des Designers und seiner kontinuierlichen Aktualisierung.

Kupetz verstand den Beruf des Designers schon früh auch als wesentliches Element für das Marketing, was sich auch in dem Entwurf der Normbrunnenflasche für Mineralwasser zeigte – der sogenannten Perlenflasche – die seit 1971 mehrere Milliarden mal hergestellt wurde und damit die wohl erfolgreichste Mehrwegverpackung Deutschlands sein dürfte, für welche er 1982 auch mit dem Bundespreis Gute Form geehrt wurde.
Zu seinen über 1.000 Entwürfen gehören Designikonen wie die Pril-Spülmittelflasche von 1960, das Tastentelefon für AEG Telefunken von 1962 und der Hähnchengrill der Wienerwald-Restaurants von 1963.
Einige seiner Entwürfe befinden sich in der Sammlung des Museum of Modern Art in New York. Günter Kupetz und der Perlenflasche wurde 1999 auch die sehr seltene Ehre einer offiziellen Deutschen Design-Briefmarke zuteil.

Der VDID und seine Mitglieder trauern um Günter Kupetz - einen bedeutenden Designer der Nachkriegsgeschichte!


Lesetipp: „Günter Kupetz: Industrial Design“ herausgegeben von seinem Sohn Andrej Kupetz

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