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Zwei Fragen an Industriedesigner*innen im Jahr 2019

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  • 02.02.2019
1. Welche Bedeutung, Nina Ruthe, hat der Mythos Bauhaus heute in Ihrer Arbeit im Industriedesign?
Ich möchte mit einem Zitat von Eva Eisler, Architektin und Designerin, beginnen: «Die Bauhausideen waren revolutionär und sind noch heute gültig. Zu einer Zeit, als man nach einer neuen Lebensweise suchte, brachte Walter Gropius Kunst, Architektur, Design und Handwerk zusammen.»

Als 2016 einige unserer Produktentwürfe in der Bundeskunsthalle Bonn bei der Ausstellung "DAS BAUHAUS - Alles ist Design" im Foyer gezeigt wurden, fühlten wir uns nicht nur geehrt, sondern wir spürten auch, wie der Gedanke des BAUHAUS eng mit heutigen Designtendenzen verknüpft ist. So wie damals sind wir doch immer noch auf der Suche. Gerade im digitalen Zeitalter ist die Frage nach dem "Wie wollen wir leben?" größer als je zuvor.

Unser Auftrag als Industrie-/Designer ist es, an der gesellschaftlichen Umgestaltung mitzuwirken, so wie es auch das Bauhaus gefordert hat. Design ist ein Experimentierfeld ohne Ausgang. Durch die Auseinandersetzung und Reflektion unserer Gesellschaft, - dabei immer die Zukunft für nachfolgende Generationen im Blick -, ist der Gestaltungsauftrag anspruchsvoll und umfassend. Wir entwerfen nicht nur schöne Dinge. Im Idealfall sind es schöne, funktionale und langlebige "Dinge", die Trends überdauern und somit dem Konsumrausch etwas entgegenzusetzen haben - einen emotionalen Wert. Dies ist wichtiger denn je im Zeitalter vermüllter Meere und schwindender Ressourcen.

2. Welche Transformation wird den Berufsstand in den nächsten Jahren nachhaltig verändern (und sich in der Arbeit des VDID widerspiegeln müssen)?
Das Design und unser Berufsstand sind und waren schon immer in Bewegung. Die Berufsfelder, in denen sich Designer bewegen, werden immer komplexer und zugleich auch offener. Es gibt nicht mehr nur noch den "klassischen" Designer, der für Unternehmen Produkte gestaltet. Designer sind vielschichtig gefordert, Nischen müssen besetzt werden und immer wieder neue Aufgaben werden sich uns stellen. Wir werden gebraucht als Visionäre, Berater, Denker, Antreiber, und nicht zuletzt auch immer noch als Gestalter unserer Umwelt und Gesellschaft. Der Bedeutung unseres Berufsstandes und den damit verbundenen Wert für die Gesellschaft und die Unternehmen, sollte mehr Öffentlichkeit zuteilwerden. Darin verstehe ich die Arbeit des VDID.

Abbildung: aktuelles Projekt mit Kober Porzellan und Olivari, das dieses Jahr in Mailand vorgestellt wird

Nina Ruthe, VDID Vorsitzende NRW

Der VDID freut sich, Ihre Haltung zum Bauhaus und dem aktuellen Wandel im Industriedesign zu erfahren! Schreiben Sie uns Ihre Antworten auf die zwei Fragen an Industriedesigner*innen im Jahre 2019 bitte an:

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