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Industriedesign im Maschinenbau 2

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  • 01.12.2015
  • Quelle: Region
VDID Experten des Industriedesign Forums auf der METAV 2016 (23. bis 27. Februar) zeigen auf, welche Bedeutung Industriedesign im Maschinenbau hat. Heute Ansgar Brossardt, ID Design:

1. Welchen Nutzen hat Industriedesign speziell im Maschinen- und Anlagenbau?
Der Nutzen des Industriedesigns in diesem Bereich erstreckt sich auf verschiedene Bereiche. Ein wichtiger Bereich ist das Herausheben der Marke durch das Maschinendesign und damit die Verdeutlichung der technischen Leistungsfähigkeit und den Alleinstellungscharakter des Produktes.
Immer stärker wird von uns als Partner verlangt in Richtung Fertigungstechnik, Unterstützung bei der Werkstoffwahl und Kostenkontrolle unseren Kunden zu unterstützen. Auch konstruktive Dienstleistungen sind ein Bestandteil der Arbeit die erbracht werden müssen.
Vor allem bei der Ergonomie, der Bedienbarkeit und dem Human Interface kann der Designer einen weiteren Mehrwert schaffen, mit dem er sich von der Konkurrenz unterscheidet.
Eine schnelle einfache Bedienbarkeit sorgt für eine hohe Akzeptanz und einen höheren Durchsatz bei der Fertigung der Produkte.
Das Industriedesign Unternehmen ist ein wichtiger Partner bei der Produktentwicklung um ein Produkt schnellstmöglich gemäß allen Anforderungen und innerhalb des Kostenrahmens auf den Markt zu bringen.

2. Welche Erfahrungen haben Sie in der Zusammenarbeit mit Unternehmen gemacht? Wann werden Sie im Entwicklungsprozess beteiligt und wie?
Man muss sagen, dass zu Beginn der Zusammenarbeit eine große Skepsis besteht, inwieweit ein Designunternehmen bei der Entwicklung von Maschinen helfen kann. Aber nachdem die ersten Hürden überwunden sind und konstruktive Vorschläge vorliegen, entwickelt sich eine Zusammenarbeit. Am Anfang bekommt man das neue technische Konzept der Maschine vorgestellt und dann heißt es: „Mach mal ein Design ohne dass große Kosten entstehen mit wenig Änderungen am Konzept“. Der Kunde stellt dann sehr schnell fest, dass dieser Weg länger, komplizierter und teurer wird bis zur fertigen Maschine.
Bei weiteren Projekten und bei Stammkunden werden wir schon in der Konzeptphase für eine neue Maschine eingeschaltet. Das Produkt wird mit den Konstrukteuren und Anwendungstechnikern entwickelt. Diese Arbeitsweise schlägt sich vor allem im Design und in den Kosten nieder. Es ist hiermit auch eine bessere Kostenkontrolle möglich. Weiterhin werden dadurch viel leichter neue innovative Lösungen mit allen Beteiligten erarbeitet und umgesetzt. Aus Erfahrung wissen wir, dass 70% der Kosten zu Beginn einer Entwicklung entstehen und man bei dieser Arbeitsweise schneller gegensteuern kann.

3. Wie sieht die Zukunft des Industriedesigns im Maschinen- und Anlagenbau aus? Welche Perspektiven und Chancen sehen Sie?
Ich glaube, dass im Bereich Maschinen/Anlagenbau das Industriedesigneine immer größere Bedeutung erhält. Vor allem durch die Einführung des Industriestandards 4.0 geht die Entwicklung weg von einzelnen Maschinen hin zu kompletten Fertigungsanlagen/-zellen.Die Automatisierung dieser Produktionszellen/-einheiten verlangt, dass wir uns mit der Elektronik, Steuerung und mit dem Zuführsystem als komplette Einheit befassen müssen. Es wird sich hier die Bedienung verändern und vielleicht komplett verschwinden, da sie zentral gesteuert werden kann. Der Zugang als auch die Bedienbarkeit zur Maschine erhält einen anderen Stellenwert.
Dies wird eine große Herausforderung für uns als Designer, da sich die Komplexität erheblich erhöhen wird. Ich glaube, dass sich unser Aufgabengebiet erweitern wird. Jedoch müssen wir uns auch mit den neuen technischen Anforderungen auseinandersetzen, unser Knowhow erweitern und uns neues Wissen und mehr Kompetenz erarbeiten.

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