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Antworten von Andreas Enslin
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- 01.10.2013
- Quelle: Region
1. Welche Voraussetzungen sollten Interessierte für den Beruf mitbringen?
Kommunikations- und Teamfähigkeit, hohe soziale Kompetenz, technisches Interesse und Wissen, Durchsetzungsfähigkeit und - ganz entscheidend: sehr viel Energie!
2. Welche Qualifikationen sollten Berufsanfänger im Studium erlangen?
Design wandelt sich zu einem Beruf, der zwischen den Möglichkeiten der Technik und der Fähigkeit von Menschen vermittelt. Die drei Bereiche Wirtschaft, Technik und Kunst sind deshalb um einen vierten, das Wissen um die Möglichkeiten des Menschen bei Wahrnehmung, Erwartung, Handeln etc. zu ergänzen. Ohne eine physiologisch / psychologische Wissensbasis lässt sich der Beruf nicht mehr ausüben (Beispiel: multimodale Interfaces - wer konzipiert, wer gestaltet, wer entscheidet?)
3. Wie entwickelt sich aus Ihrer Sicht der Arbeitsmarkt für Industriedesigner?
Die Arbeiter folgen der Arbeit - bedingt durch das wirtschaftliche Wachstum in China stehen dort die Fabriken und zunehmend auch die Entwicklungszentren.
Immer mehr 3D Tools (Google Sketchup & Co) und Materialisierungsmöglichkeiten (3D Druck, Internetdienstleister etc.) schaffen immer mehr Nutzern die Möglichkeit, selbst kreativ zu werden. Die klassische Formgebung wird in Richtung der Fabriken ziehen; schon heute stammt die überwiegende Anzahl der Einreicher bei den Designpreisen aus asiatischen Unternehmen. Dort wird in der nächsten Zukunft auch das Design gemacht, weshalb schon viele der deutschen Designer dort sind.
Bei der Konzeptionierung, dem markengerechten Design und vor allem der Entwicklung von Interfaces bzw. Bedienlösungen sieht es noch völlig anders aus. Hier liegen die neuen Chancen für Designer, die aber oft in Ermangelung der entsprechenden Kompetenzen nicht genutzt werden können.
Der Arbeitsmarkt wird sich also zweiteilen: Schwund bei "klassischen" Designleistungen und hohe Nachfrage nach strategischem Design (Marke, Innovationen, Emotionen).
Um hier im Umfeld von Unternehmensberatern, Innovationsmanagern, Markenstrategen und Interfaceentwicklern mithalten zu können, müssen Designer ihre Kompetenzen deutlich verbessern und bereit sein, Neues zu erlernen.
Andreas Enslin, Head of Miele Designcenter und VDID Vizepräsident
Bitte senden Sie uns Ihre Antworten mit Ihren Erfahrungen und Einschätzungen!
Kommunikations- und Teamfähigkeit, hohe soziale Kompetenz, technisches Interesse und Wissen, Durchsetzungsfähigkeit und - ganz entscheidend: sehr viel Energie!
2. Welche Qualifikationen sollten Berufsanfänger im Studium erlangen?
Design wandelt sich zu einem Beruf, der zwischen den Möglichkeiten der Technik und der Fähigkeit von Menschen vermittelt. Die drei Bereiche Wirtschaft, Technik und Kunst sind deshalb um einen vierten, das Wissen um die Möglichkeiten des Menschen bei Wahrnehmung, Erwartung, Handeln etc. zu ergänzen. Ohne eine physiologisch / psychologische Wissensbasis lässt sich der Beruf nicht mehr ausüben (Beispiel: multimodale Interfaces - wer konzipiert, wer gestaltet, wer entscheidet?)
3. Wie entwickelt sich aus Ihrer Sicht der Arbeitsmarkt für Industriedesigner?
Die Arbeiter folgen der Arbeit - bedingt durch das wirtschaftliche Wachstum in China stehen dort die Fabriken und zunehmend auch die Entwicklungszentren.
Immer mehr 3D Tools (Google Sketchup & Co) und Materialisierungsmöglichkeiten (3D Druck, Internetdienstleister etc.) schaffen immer mehr Nutzern die Möglichkeit, selbst kreativ zu werden. Die klassische Formgebung wird in Richtung der Fabriken ziehen; schon heute stammt die überwiegende Anzahl der Einreicher bei den Designpreisen aus asiatischen Unternehmen. Dort wird in der nächsten Zukunft auch das Design gemacht, weshalb schon viele der deutschen Designer dort sind.
Bei der Konzeptionierung, dem markengerechten Design und vor allem der Entwicklung von Interfaces bzw. Bedienlösungen sieht es noch völlig anders aus. Hier liegen die neuen Chancen für Designer, die aber oft in Ermangelung der entsprechenden Kompetenzen nicht genutzt werden können.
Der Arbeitsmarkt wird sich also zweiteilen: Schwund bei "klassischen" Designleistungen und hohe Nachfrage nach strategischem Design (Marke, Innovationen, Emotionen).
Um hier im Umfeld von Unternehmensberatern, Innovationsmanagern, Markenstrategen und Interfaceentwicklern mithalten zu können, müssen Designer ihre Kompetenzen deutlich verbessern und bereit sein, Neues zu erlernen.
Andreas Enslin, Head of Miele Designcenter und VDID Vizepräsident
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