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Veranstaltungs-Empfehlung Messe

Techtextil 2024 Einblicke

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  • 23. - 26.04.2024
  • Frankfurt / Main

Ein Bericht zur Internationalen Leitmesse für Technische Textilien und Vliesstoffe von Andreas Schmieg.

Vom 23.-26. April 2024 konnten auf der Messe Frankfurt von Recycling-Garnen über komplette Produktionsstraßen für Sweatshirts, bis zu Prothesen aus Carbonfasern gefunden werden: auf der Techtextil finden sich viele innovative Technologien, gepusht von hidden Champions aus der ganzen Welt.

Die gewaltigen Stoffströme, welche die globale Textil-Industrie bewegt, beeindrucken und erschüttern fast, wenn man die vielen Probleme und Aufgaben sieht, die das verursacht.

Daher ist Nachhaltigkeit auch auf der Techtextil ein wichtiges Thema. Naturfasern und biobasierten Materialien war ein eigenes Areal gewidmet, kuratiert von der Trend- und Zukunftsagentur Franklin Till. Hier fehlten leider Ansprechpartner für mehr Information und Vernetzung.

Getrieben von der Gesetzgebung der EU, beschäftigen sich die Hersteller damit, Stoffströme in der „Technosphäre“ zu halten, mit dem Ziel Abfall und Umweltschäden einzudämmen. Um dies zu erreichen, setzen sie auf nachhaltige und zirkuläre Materialien und Technologien (Wiederverwertbarkeit, Rückverfolgbarkeit, Kohlenstoffneutralität u.v.m.).

Daneben gibt es einen Trend zu biobasierten Funktionsmaterialien, die sich recyceln oder kompostieren lassen. Aktuell gibt es drei Ansätze Alt-Textilien nach dem Aufbereiten zu nutzen:

-          direkt mit frischem Material zusammen verarbeiten

-          sortenrein chemisch aufspalten und neu polymerisieren (zwei Schritte)

-          komplett bis zu einfachsten organischen Molekülen in „Naphta“ aufspalten und in beliebiges Produkt weiterverarbeiten (ca. sechs Schritte)

Beim Vortrag von Pauline Holstein (Brain of Materials AG) war das Techtextil Forum stark frequentiert, fast überlaufen. Das Spin-Off einer Hochschule in Mönchengladbach fertigt aus recyceltem Stoff von Altkleidern und frischem Polyester ein sehr reißfestes Garn namens WYRON.

Der BASF Stand überraschte mit einem Nylonstoff aus 100 Prozent recyceltem Polyamid. Tatsächlich war eine Jacke, die in Kooperation mit dem Textil-Unternehmen Zara entstand, sehr schnell ausverkauft. Dieses Textil-zu-Textil-Recycling trägt den Namen "loopamid" und ist nach BASF-Angaben das erste zirkuläre Nylon 6, das voll­ständig auf Textil­ab­fällen basiert: Link hierzu.

Auch bei Polyurethan kümmert sich BASF um regenerative Rohstoffe. Dafür gibt es einen eigenen Standort mit F&E und Produktion bei Diepholz.  

Ein entscheidendes Problem beim Recycling von Altkleidern stellt bisher die sortenreine Trennung dar. Ein Handgerät der Firma Trinamix erkennt anhand von charakteristischer Licht-Reflexion zuverlässig die Zusammensetzung von Fasern in Kleidung, und das zerstörungsfrei. Spektroskopie wird die Messmethode genannt. Dies könnte für das Recycling völlig neue Möglichkeiten eröffnen! Mehr hier.

Die nächste Techtextil findet vom 21. bis zum 24. April 2026 statt. Ein Besuch für Interessierte lohnt sich.

Andreas Schmieg, VDID Delegierter Region 03

Impressionen zur Veranstaltung

  • Techtextil2024Wyron Holstein as1600x800
    Wyron Vortrag von Pauline Holstein (Brain of Materials AG) auf Techtextil Forum — © Andreas Schmieg, VDID
  • Franklin Till 1600x800 2s
    Areal mit Naturfasern und biobasierten Materialien, kuratiert von der Trend- und Zukunftsagentur Fra — © Andreas Schmieg, VDID

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