Historie

Die VDID Gründung

Auch wenn der Begriff „Industriedesign“ bereits Anfang des 20. Jahrhunderts etabliert war, die entsprechende Berufsbezeichnung des „Industriedesigners“ existierte noch nicht. Was de facto eine Misere für Menschen darstellte, die im weitesten Sinne schöpferisch, aber nicht explizit künstlerisch tätig waren. Stattdessen gestaltete sich das öffentliche Bild dieser „Formgestalter“ oder „Modelleure“ eher divers bis diffus, denn es schloss vom klassischen Architekten über den Handwerker bis zum Ingenieur viele ein, ohne ihre Tätigkeiten und Verdienste klar benennen zu können. Das erschwerte den Zugang zu potenziellen Auftraggebern und Märkten; gerade für die Nachkriegsgeneration aufstrebender Gestalter, die an der stetig prosperierenden Wirtschaft der 1950er Jahre teilhaben wollte und sich dabei gegenüber altetablierten, elitären Strukturen sowie dem Geschmacksdiktat dieser Ära behaupten musste. 

Erste zaghafte Versuche, sich zu vernetzen und als Interessengemeinschaft zu positionieren, wurden 1957 auf dem Internationalen Designkongress in Darmstadt unternommen; hier wurde erstmals die Idee einer zukünftigen berufsständischen Vereinigung diskutiert und durch die Gründung eines Arbeitskreises, der weiterführende Ziele und Strukturen ausarbeiten sollte, gestützt. Am 5. April 1959 war es schließlich so weit: Sieben junge Männer, von denen einige aus besagtem Arbeitskreis stammten, wagten den finalen Schritt. Und so wurden die Kunsthandwerker Hans Theo Baumann, Karl Dittert und Günter Kupetz, der Architekt Rainer Schütze, der Gold- und Silberschmied Peter Raacke, der Maschinenbauingenieur Hans Erich Slany und der diplomierte Innenarchitekt und Möbelbauer Arno Votteler zu den Gründungsmitgliedern des VDID Verband Deutscher Industrie Designer. Nachhaltige Unterstützung bekamen die jungen Industriedesigner dabei von Herbert Hirche, Absolvent am legendären Bauhaus, Mies van der Rohe-Intimus und Professor für Angewandte Kunst in Berlin-Weißensee. 

Ziel des neu gegründeten VDID war neben der professionellen Selbstorganisation und Vernetzung aller Industriedesigner auch die Demokratisierung des Industriedesigns – weg von überholten Ansprüchen und Herstellungsprozessen, von Eliten und selbsternannten Autoritäten, hin zu den Menschen, neuen Produktionsmöglichkeiten und den Anforderungen einer modernen Konsumgesellschaft. 

In seiner nunmehr über 50-jährigen Erfolgsgeschichte hat der VDID sich als starker, kompetenter Partner für seine Mitglieder positioniert und damit das Profil von Industriedesigner:innen nicht nur nachhaltig geschärft, sondern fest im sozio-ökonomischen Diskurs verankert. 
Die Arbeit ist jedoch noch lange nicht abgeschlossen; denn es gilt, Industriedesign im Kontext neuer Herausforderungen wie dem Klimawandel, schwindenden Ressourcen, gesellschaftlichen Umbrüchen, globalen Krisen u.v.m. zu positionieren. Und Industriedesigner:innen so zu essenziellen Mitgestaltern einer lebenswerten Welt von morgen zu machen.

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